Schimmel vermeiden
Schimmel im Haus ist lästig, unschön und
gefährdet die Gesundheit. Um Schimmelschäden zu
vermeiden gibt es grundsätzlich zwei Ansatzpunkte:
1. - Warme Außenbauteile durch eine hervorragende
Dämmung schaffen.
2. - Eine geringere Raumluftfeuchte durch Fensterlüftung oder
Lüftungsanlagen sicher stellen.
Schimmelschäden begleiten die Menschheit in ihren Behausungen
schon seit Anbeginn. Bereits in der Bibel, im 3. Buch Moses, 14.
Kapitel ist im 33. Vers der erste Schimmelschaden schriftlich
für ein Steinhaus dokumentiert. 2000 Jahre später
zeigt Prof. Schüle, das dieses Problem 1958 noch immer
besteht. Lesen Sie hierzu die Broschüre "Schüle,
Feuchteschäden Wohnungen".
Die Ursache
für Schimmel war immer zu hohe Raumluftfeuchte,
Außenbauteile die wegen geringen Wärmeschutz auf der
Innenoberfläche zu kalt werden oder beides zusammen. Die
Älteren kennen noch die Eisblumen an den Fenstern. Die wuchsen
innen und nicht außen. Sie entstanden durch Wasserdampf aus
der Raumluft, der sich an den kalten Fensterscheiben niederschlug. Die
waren dadurch eine recht gute Entfeuchtungsanlage, aber die damit in
Verbindung stehenden Oberflächentemperaturen der Fenster auch
sehr unbehaglich.
Heute haben wir
alle Techniken, um der Schimmelbildung paroli zu bieten. Die
Broschüren auf dieser Seite klären über die
Zusammenhänge auf und geben Tipps zur Vorbeugung und
Vermeidung von Schimmel. Eines wurde durch die hohe Zahl sehr gut
gedämmter Häuser in Deutschland mittlerweile
bewiesen: Wärmedämmung ist die beste
Möglichkeit, Schimmelursachen zu vermeiden und dem
Wohnungsschimmel vorzubeugen. Lesen Sie hierzu die Artikel
"Behaglichkeit" und "Schimmel - neues Problem?", sowie die Untersuchung
über 5.300 Wohnungen, abgedruckt im "Bundesgesundheitsblatt".
Schimmel vermeiden: 10 Tipps zum Heizen und
Lüften
Natürlich
mag es der eine etwas kühler, die andere etwas wärmer
(oder umgekehrt). Diese Tipps jedenfalls helfen gegen Schimmel im Haus:
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1.
Raumtemperatur überprüfen: In Wohnzimmer und
Küche sind 20° C zu empfehlen, im Bad 21° C
und im Schlafzimmer 14-16° C. Wenn Sie es wärmer
haben: Schon mit einem Grad Celsius weniger können Sie 6
Prozent Energie sparen. |
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2.
Thermostatventil nutzen: Wenn Sie das Ventil in Mittelposition stellen,
sorgt es selbständig und zuverlässig für die
optimale Raumtemperatur. Stufe 3 sollte in der Regel für ein
warmes Zimmer ausreichen. |
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3.
Abstand halten: Stellen Sie große
Möbelstücke nicht direkt an eine Außenwand,
sondern lassen Sie einen Abstand von etwa 5 cm, damit die Luft an der
Wand entlang streichen kann. |
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4.
Heizkörper nicht verdecken: Achten Sie darauf, dass der
Heizkörper und das Thermostatventil nicht durch Möbel
oder Vorhänge verdeckt werden. |
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5.
Durchlüften: Sorgen Sie mehrmals täglich durch das
Öffnen von Türen und Fenstern für Durchzug.
Schon nach 5-10 Minuten ist die verbrauchte, feuchte Raumluft
ausgetauscht. Lüften heißt, die Luft im Raum schnell
und vollständig auszutauschen, um Feuchtigkeit,
Gerüche und mögliche Schadstoffe ins Freie zu lassen.
Lüften heißt jedoch nicht, das Fenster lange Zeit
gekippt zu halten. Dann steigt die Wärme über der
Heizung auf und zieht gleich zum Fenster hinaus, statt im
Raum zu zirkulieren. |
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6.
Heizung beim Lüften abdrehen: Die Heizkörper sollten
beim Lüften abgeschaltet werden, da sich sonst das
Thermostatventil automatisch öffnet und Sie zum Fenster hinaus
heizen. |
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7.
Fenster nicht kippen: Lüften Sie immer nur kurz. Durch
Dauerlüften in Kippstellung behindern Sie den Luftaustausch,
vor allem die Fensterleibungen kühlen aus und Heizenergie wird
verschwendet. Durch dauergekippte Fenster kann es zu Schimmel in den
Leibungen kommen. |
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8.
Innentüren schließen: Zwischen unterschiedlich
beheizten Räumen sollten immer die Türen geschlossen
werden, sonst kann sich in dem kälteren Raum Feuchtigkeit
niederschlagen. Unbedingt vermeiden: Am Abend die warme und feuchte
Luft aus dem Wohnraum über offene Türen in den
Schlafraum lenken. Dort kühlt sie an den kalten
Wänden ab und durchfeuchtet den Putz. In dieser Feuchtigkeit
kann sich der Schimmel entwickeln. |
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9.
Dampf ablassen: Beim Kochen, Baden und Duschen entsteht viel
Wasserdampf. Diesen sollte man möglichst schnell ins Freie
lassen, sonst verteilt er sich über die ganze Wohnung. |
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10.
Außenbauteile warm und Feuchtigkeit der Raumluft bei 40 - 60
% halten: Der Schimmel braucht Feuchtigkeit über 80 % rel.
Feuchte, um seine Nährstoffe aufzunehmen und zu wachsen. Auf
kalten Bauteilen schlägt sich diese Feuchte aus der Raumluft
nieder und in schlecht gelüfteten Räumen mit hoher
Raumluftfeuchte geht das besonders schnell. Merke: Warm und trocken ist
des Schimmels Feind. |
Leicht abgeändert mit
Dank übernommen von der Stadt Hamburg, Behörde
für Stadtentwicklung und Umwelt und vom Impulsprogramm Hessen.
Weiterführende
Veröffentlichungen und Broschüren finden Sie
nachfolgend und im Downloadbereich: